Paris - Die verheerende Flutwelle in Südasien hat auch zum Weltkulturerbe zählende Kulturgüter beschädigt. Betroffen seien unter anderem die Altstadt und die Befestigungen von Galle in Sri Lanka sowie der Sonnentempel von Konarak und die Denkmäler von Mahabalipuram in Indien, teilte die UN-Kulturorganisation UNESCO in Paris mit. Die UNESCO werde ihre Programme zur Erkundung und Überwachung von Tsunamis verstärken und biete den betroffenen Ländern ihre Hilfe an.
Neben Kulturgütern litten der Organisation zufolge auch bedeutende Naturstätten unter der Wucht der Riesenwellen. Betroffen seien neben anderen die Tropenwälder an den Küsten Sumatras und der Nationalpark Ujing Kulon in Indonesien.
Die UNESCO werde den Einfluss der Katastrophe auf die Biosphäre untersuchen und prüfen, in wieweit menschliche Einflüsse und die Schädigung der Natur durch Abholzungen und die Zerstörung der Mangrovenwälder und Korallenbänke die Wirkung der Tsunami verstärkt haben. Eine Weltkonferenz zur Verringerung von Katastrophen werde vom 18. bis 22. Januar in Kobe in Japan
Die UNESCO UNESCO steht für United Nations Educational, Scientific and Cultural Organization, Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft, Kultur und Kommunikation.
Die UNESCO hat 190 Mitgliedstaaten. Sie ist eine rechtlich eigenständige Sonderorganisationen der Vereinten Nationen und hat ihren Sitz in Paris.
"Da Kriege im Geist der Menschen entstehen, muss auch der Frieden im Geist der Menschen verankert werden" - dies ist die Leitidee der UNESCO. Sie steht in der Präambel ihrer Verfassung, die 37 Staaten am 16. November 1945 in London unterzeichnet haben. Aus der Erfahrung des Zweiten Weltkrieges zogen sie die Lehre: "Ein ausschließlich auf politischen und wirtschaftlichen Abmachungen von Regierungen beruhender Friede kann die einmütige, dauernde und aufrichtige Zustimmung der Völker der Welt nicht finden. Friede muss - wenn er nicht scheitern soll - in der geistigen und moralischen Solidarität der Menschheit verankert werden."