Paris - Angesichts der Gefahr verheerender Tsunamis wie im Indischen Ozean haben Experten ein Frühwarnsystem für das Mittelmeer gefordert. Ein Vorwarnsystem sei absolut notwendig, sagte der griechische Seismologe Wassilis Papazahos. Allerdings mache das nur 1000 Kilometer breite Mittelmeer eine Warnung schwierig. Vielerorts blieben nur wenige Minuten Zeit. In den vergangenen zwei Jahrtausenden hat es im Mittelmeer im Schnitt einen verheerenden Tsunami pro Jahrhundert gegeben.
Vermisstenzahl bleibt bei «sehr deutlich» über 1000
Berlin - Die Zahl der in Asien vermissten Deutschen liegt nach wie vor bei «sehr deutlich» über 1000. Das sagte der stellvertretende Leiter des Krisenstabs in Berlin, Staatssekretär Klaus Scharioth. Er rückte damit Medienberichte zurecht, in denen von mehr als 3000 vermissten deutschen Touristen die Rede war. Das Innenministerium entsendet weitere zwölf Experten des Bundeskriminalamts zur Identifizierung von Opfern in das Katastrophengebiet nach Thailand. Sie sollten noch heute abreisen.
Berlin - Das Innenministerium entsendet weitere 12 Experten des Bundeskriminalamts (BKA) zur Identifizierung von Opfern in das Flutkatastrophengebiet nach Thailand. Sie sollten noch am Montag abreisen, sagte ein Sprecher in Berlin. Bislang arbeiten 32 deutsche Identifizierungsexperten in Thailand und 5 in Sri Lanka. Auf der thailändischen Urlauberinsel Phuket ist die Hoffnung, vermisste deutsche Urlauber noch lebend zu finden, weitgehend geschwunden.
Es werde in entlegenen Gebieten Thailands immer noch nach Vermissten gesucht, sagte der Asien-Beauftragte des Auswärtigen Amts, Peter Christian Hauswedell, vom deutschen Krisenzentrum in Phuket dem dpa/Rufa-Audiodienst. Es gebe aber kaum noch Hoffnung, Menschen lebend zu finden. «Den Spezialisten des Bundeskriminalamts wird es aufgrund der DNA-Analyse und insbesondere aufgrund des Zahnbestandes sehr wohl gelingen, eine eindeutige Identifizierung vornehmen zu können», sagte Hauswedell. «Die meisten sterblichen Überreste sind ganz erhalten.»
Vize-Regierungssprecher Thomas Steg nannte in Berlin Medienspekulationen, wonach in Südostasien 3200 Deutsche vermisst würden, «unverantwortlich» gegenüber Angehörigen. Weit über 1000 Deutsche werden vermisst. Einen Termin für eine nationale Trauerfeier in Deutschland gebe es noch nicht.
Schüttler spendet Preisgeld von Chennai an Flutopfer
Chennai - Tennisprofi Rainer Schüttler stellt sein Preisgeld vom ATP-Turnier im indischen Chennai den Flutopfern zur Verfügung. Das teilten die Organisatoren der Veranstaltung mit. Der Hesse folgt damit dem Schritt der Doppelspieler Jonas Björkman aus Schweden und Mahesh Bhupathi aus Indien. Bhupathis langjähriger Partner Leander Paes stiftet ebenfalls sein Preisgeld.
Sanitätseinheit der Bundeswehr startklar für Einsatz in Aceh
Varel - Die Bundeswehr ist für ihren Hilfseinsatz in der indonesischen Katastrophenprovinz Aceh startklar. Die ersten 50 Soldaten des Kommandos Schnelle Einsatzkräfte Sanitätsdienst sollen noch Mitte dieser Woche aufbrechen. Das sagte der stellvertretende Kommandeur der Einheit, Generalstabsarzt Hartmut Siebertz, im ostfriesischen Varel. Insgesamt stünden für den Einsatz rund 120 Soldaten bereit. Sie sollen ein komplettes Lazarett zur Versorgung von Opfern der Flutwelle aufbauen.
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Schily ruft zu drei Schweigeminuten für Flutopfer auf
Berlin - Innenminister Otto Schily hat dazu aufgerufen, der Flutopfer morgen um genau 12.00 Uhr mit drei Schweigeminuten zu gedenken. Der Aufruf geht auf die EU-Ratspräsidentschaft zurück. In allen 25 EU-Staaten soll das Leben für drei Minuten «stillstehen», hatte der niederländische Regierungschef Jan Peter Balkenende gesagt. Alle Flaggen werden dann auf Halbmast gesetzt.
EU-Kommission warnt vor «Wettbewerb der Hilfszusagen»
Brüssel - Die EU-Kommission fordert angesichts der Flutkatastrophe in Südasien Hilfszusagen, die den Opfern auch wirklich zu Gute kommen. Ein Kommissionssprecher sagte in Brüssel, es gehe nicht einfach darum, Mittel frei zumachen. Das Geld müsse in den betroffenen Ländern die Menschen auch wirklich erreichen. Das dürfe kein Wettbewerb sein. Nach einer ersten Übersicht der Kommission haben die 25 EU-Staaten bisher mindestens 240 Millionen Euro für die Hilfe zugesagt.
Traumatisierte Deutsche: Psychologe sieht «Beginn einer Lawine»
Berlin/Nürnberg - Viele Deutsche stehen nach Ansicht eines Experten erst am Beginn der Aufarbeitung ihres Traumas durch die Naturkatastrophe in Asien. Noch hätten viele Betroffene nicht realisiert, was ihnen durch die Flutkatastrophe widerfahren sei und seien wie gelähmt. Dies sagte der Nürnberger Psychologe Roland Storath am Montag der dpa. «Die Leute wachen langsam auf. Es ist der Beginn einer Lawine.» Während seiner Schicht bei einer Psychologen-Telefon- Hotline hätten sich zahlreiche Betroffene gemeldet, darunter Urlaubsheimkehrer sowie Angehörige und Freunde von Opfer. «Die sind absolut verstört.»
Er sieht einen sehr großen Bedarf an weiteren Hotlines für Betroffene. Deutlich mehr als 1000 Deutsche gelten in der Krisenregion als vermisst, für sie gibt es nur noch wenig Hoffnung.
Lausanne - Das Internationale Olympische Komitee (IOC) spendet für die Erdbebenopfer in Südostasien 1 Million Dollar (741 000 Euro). Dies gab IOC-Präsident Jacques Rogge in Lausanne bekannt. Der Belgier hatte bereits in der vergangenen Woche die große Anteilnahme der Olympischen Bewegung und ihre Trauer bekundet.
Schicksal der vermissten Deutschen in Südasien ungewiss
Berlin - Nach offiziellen Angaben werden nach der Flutkatastrophe in Südasien weiter deutlich mehr als 1000 Deutsche vermisst. Medienberichte über mehr als 3000 vermisste Deutsche wurden in Berlin jedoch dementiert. Unterdessen verstärkt die Bundesregierung ihre Hilfe. Das Innenministerium entsendet weitere 12 Experten zur Identifizierung von Opfern in das Katastrophengebiet. In der indonesischen Provinz Aceh soll zudem ein Rettungszentrum der Bundeswehr aufgebaut werden.
Bush und seine zwei Vorgänger rufen gemeinsam zum Spenden auf
Washington - Die ehemaligen US-Präsidenten Bill Clinton und George Bush wollen persönlich für Spenden zu Gunsten der Flutopfer in Südostasien werben. Beide verfügten über Führungskraft und «gute Herzen», und er habe sie gebeten, sich an die Spitze der US-weiten Sammelaktion zu stellen, sagte Präsident George W. Bush in Washington. Die Vereinten Nationen haben unterdessen nach dem verheerenden Beben bisher umgerechnet 1,1 Milliarden Euro an Spenden erhalten. Dies sei ein Rekord, sagte eine UN-Sprecherin in Genf
Genaues Ausmaß der Flutkatastrophe immer noch unklar
Neu Delhi - Gut eine Woche nach der Flutwelle in Asien ist das genaue Ausmaß der Tragödie immer noch unklar. Auf der besonders schwer getroffenen Insel Sumatra kamen mehr als 94 000 Menschen ums Leben. Die Vereinten Nationen befürchten, dass insgesamt deutlich mehr als 165 000 Menschen getötet wurden. Nach offiziellen Angaben werden weiter deutlich mehr als 1000 Deutsche vermisst. Berichte über mehr als 3000 vermisste Deutsche wurden in Berlin jedoch dementiert. Die Bundesregierung verstärkte zugleich ihre Katastrophenhilfe.
Hoffnung für Vermisste im Katastrophengebiet sinkt
Neu Delhi/Jakarta/Berlin - Gut eine Woche nach den katastrophalen Flutwellen in Asien schwindet die Hoffnung, tausende Vermisste noch lebend zu finden. Die Zahl der vermissten deutschen Touristen liegt laut Auswärtigem Amt nach wie vor bei «sehr deutlich» über 1000 Menschen. «Ich glaube, die Hoffnung wird langsam auslaufen», sagte der Asien-Beauftragte des Auswärtigen Amts, Peter Christian Hauswedell. Die Vereinten Nationen befürchten, dass rund um den Indischen Ozean insgesamt deutlich mehr als 165 000 Menschen getötet wurden. Derweil läuft die internationale Hilfe weiter auf Hochtouren.
Nach Angaben des stellvertretenden Leiters des Krisenstabs in Berlin, Staatssekretär Klaus Scharioth, wurden bisher 60 tote deutsche Touristen identifiziert - 46 davon in Thailand und 14 in Sri Lanka. Dazu kommen noch rund 300 Verletzte. Scharioth wies Medienberichte zurück, die von mehr als 3000 vermissten deutschen Touristen gesprochen hatten. Zur Identifizierung von Opfern entsendet das Innenministerium weitere 12 Experten des Bundeskriminalamts (BKA) in das Krisengebiet. Bislang arbeiten 32 deutsche Spezialisten in Thailand und 5 in Sri Lanka an der Identifizierung der Toten.
Nach Angaben des indonesischen Gesundheitsministeriums vom Montag kamen auf der besonders schwer getroffenen Insel Sumatra mehr als 94 000 Menschen ums Leben. Das sind 14 000 mehr als zunächst bekannt. Helfer befürchteten ein weiteres Ansteigen der Opferzahlen an der Westküste der Provinz Aceh. Dort habe möglicherweise weniger als die Hälfte der rund 50 000 Einwohner überlebt. In der verwüsteten Provinzhauptstadt Banda Aceh starben nach vorläufigen Zahlen rund ein Drittel der 90 000 Einwohner.
Internationale Helfer erreichten inzwischen auch abgelegenere Gebiete. Dennoch warteten noch immer Zehntausende auf Hilfe. Vom Flugzeugträger «USS Abraham Lincoln» aus werden seit Samstag Betroffene mit Hilfsgütern aus Militärhubschraubern versorgt. In der besonders schwer von der Katastrophe betroffenen Stadt Galle im Südwesten Sri Lankas wurden US-Soldaten zur Katastrophenhilfe erwartet. Die USA wollen eine Vorhut von 200 Marines nach Galle schicken, letztendlich sollen 1500 Soldaten und ein Hubschrauber-Träger mit 20 Helikoptern nach Sri Lanka kommen. Die Vereinten Nationen gaben unterdessen an, dass sie bisher 1,5 Milliarden Dollar an Spenden erhalten haben. Diese umgerechnet 1,1 Milliarden Euro stellen einen Rekord dar, sagte ein Sprecherin des UN-Amtes zur Koordination humanitärer Hilfe (OCHA) am Montag in Genf.
Nach den Worten des indonesischen Präsidenten Susilo Bambang Yudhoyono plant sein Land gemeinsam mit anderen Staaten in der Region die Einrichtung eines Frühwarnsystems für Naturkatastrophen, das schnell Hinweise auf Erdbeben oder Tsunamis liefern soll. «Dies ist sehr wichtig, weil dadurch vorsorglich gehandelt werden kann.» Auch europäische Spezialisten sind alarmiert: Sie fordern ein Frühwarnsystem für das Mittelmeer. «Weil das Mittelmeer nur 1000 Kilometer breit ist, läuft ein Tsunami in einer Stunde von einem Ufer zum anderen. Das macht eine Warnung schwierig», erläuterte Patrick Simon vom Pariser Umweltministerium. An den Küsten des Mittelmeeres verbringen jährlich mehr als 30 Millionen Menschen ihren Urlaub.
EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso und der amtierende EU-Ratspräsident, Luxemburgs Regierungschef Jean-Claude Juncker, nehmen an diesem Donnerstag in der indonesischen Hauptstadt Jakarta an der Geberkonferenz für die Opfer der Flutkatastrophe teil. Unterdessen wurde bekannt, dass es bei dem Tsunami-Desaster zum schlimmsten Zugunglück aller Zeiten mit mehr als 1300 Toten gekommen ist. Der Zug war am 26. Dezember in Seenigama im Süden Sri Lankas von den Flutwellen erfasst worden.
Bundesinnenminister Otto Schily (SPD) rief die Menschen in Deutschland dazu auf, am Mittwoch um 12.00 Uhr mit drei Schweigeminuten der Opfer der Flutwellen in Asien zu gedenken. Auf Initiative der EU-Ratspräsidentschaft soll in allen 25 EU-Staaten das Leben für drei Minuten «stillstehen». Die Parteichefs von CDU und SPD, Angela Merkel und Franz Müntefering, sprachen sich für eine nationale Trauerfeier aus.
Die Behörden in Schweden und Dänemark reduzierten zum Wochenbeginn die offiziellen Vermisstenzahlen deutlich. Nach Angaben des Außenministeriums in Stockholm sank die Zahl der Vermissten von 3559 auf 827 bestätigte Fälle. Bei 1495 Menschen gebe es unsichere Angaben. In Dänemark konnte die Zahl der Vermissten nach der Veröffentlichung von Namenslisten von zunächst 387 auf 69 reduziert werden. Dagegen könnte die Zahl der britischen Tsunami-Opfer nach Mitteilung von Außenminister Jack Straw auf 200 steigen. Straw gab am Montag in London erstmals bekannt, dass noch 159 Briten in den betroffenen Ländern vermisst werden.
Die ehemaligen US-Präsidenten Bill Clinton und George Bush, der Vater des derzeitigen Amtsinhabers, wollen persönlich für Spenden zu Gunsten der Flutopfer werben. Beide verfügten über Führungskraft und «gute Herzen», und er habe sie gebeten, sich an die Spitze der US-weiten Sammelaktion zu stellen, sagte Präsident George W. Bush am Montag bei einem gemeinsamen Auftritt im Weißen Haus. Die US- Regierung hat bisher 350 Millionen Dollar (rund 258 Millionen Euro) an Soforthilfe bereitgestellt.
Bundesregierung will Fluthilfe laut Zeitung aufstocken
Leipzig - Die Bundesregierung plant laut «Leipziger Volkszeitung» eine drastische Aufstockung der Hilfe für die von der Flutkatastrophe betroffenen Regionen in Südasien. Bei der Sondersitzung des Bundeskabinetts am Mittwoch sollten über die bisher zugesagten 20 Millionen Euro Soforthilfe hinaus bis zu einer halben Milliarde Euro zur Verfügung gestellt werden. Das berichtet die Zeitung unter Berufung auf Regierungskreise. Ein Sprecher der Bundesregierung wollte diese Angaben nicht kommentieren.
Postbank und Citibank verlangen von Spendern Gebühren
Essen - Postbank und Citibank berechnen nach einem Bericht der «Westdeutschen Allgemeinen Zeitung» in Einzelfällen Gebühren bei Barspenden für die Opfer der Flutkatastrophe in Asien. Wenn die Empfänger-Organisation über kein Konto bei der Postbank verfügt, fallen für den Spender sechs Euro Gebühren an, bestätigte ein Sprecher der Postbank der WAZ. Der Postbank-Sprecher verteidigte das Vorgehen. Er verwies auf die Möglichkeit des Kunden, das Geld ohne Gebühr online oder vom Girokonto zu überweisen.