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Schnekchen Offline




Beiträge: 1.072

02.01.2005 23:06
#121 RE:Flutkatastrophe in Süd-Ost-Asien Antworten

Papst erinnert erneut an Flut-Opfer

Rom - Papst Johannes Paul II. hat heute erneut an die Leiden der von der Flutkatastrophe in Asien betroffenen Bevölkerungen erinnert. «Der Glaube lehrt uns, dass Gott uns auch in den schwierigsten und schmerzvollsten Prüfungen - wie bei der Katastrophe, die in den vergangenen Tagen Südostasien getroffen hat - nie verlässt», sagte das katholische Kirchenoberhaupt beim Angelus- Gebet auf dem Petersplatz. Bereits am Neujahrstag hatte er den Opfern seine Anteilnahme ausgedrückt.


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02.01.2005 23:07
#122 RE:Flutkatastrophe in Süd-Ost-Asien Antworten

Hilfswelle des Sports rollt in vielen Ländern

Hamburg - Nach dem verheerenden Erdbeben in Asien ist über den Jahreswechsel eine Hilfswelle des nationalen und internationalen Sports angerollt. Die Deutsche Fußball-Liga (DFL) kündigte gemeinsame Hilfsmaßnahmen für die Katastrophen-Opfer an.
«Es wird eine konzertierte Aktion des deutschen Fußballs für die Opfer der Flutkatastrophe geben», erklärte DFL-Chef Werner Hackmann der dpa. Einzelheiten sollen in den nächsten Tagen bekannt gegeben werden. Sehr viel konkreter sind da schon der VfL Bochum und der MSV Duisburg sowie die englischen Proficlubs geworden.

Manchester United und Charlton Athletic stellen den Flutopfern je 140 000 Euro zur Verfügung und haben damit die Summe von 70 000 Euro verdoppelt, die jeder der 20 Clubs der Premier League bereits gespendet hatte. Allein Englands Erstligisten bringen damit 1,54 Millionen Euro auf, ein Betrag, der sicher noch anwächst: Beispielsweise haben die Spieler von Manchester City angekündigt, die Spende zu erhöhen.

Zweitligist Duisburg und Bundesligist Bochum werden den Reingewinn ihres Freundschaftsspiels am 16. Januar in der MSV-Arena vollständig einer «geeigneten Organisation» zur Opferhilfe und zum Wiederaufbau überweisen. «Diese schreckliche Katastrophe zwingt uns alle zum Handeln. Es ist unsere Pflicht, Hilfe zu leisten», erklärte MSV-Chef Walter Hellmich.

Auch Deutschlands schnellstes Brüderpaar reiht sich in die Hilfsfront ein. «Bei so viel Leid kann es nur selbstverständlich sein, dass man zu helfen versucht. Daher spenden wir auf jeden Fall», erklärte der siebenmalige Formel-1-Weltmeister Michael Schumacher, «wir fühlen mit den vielen Menschen und hoffen, dass sie von weiterem Unglück verschont bleiben.» Bruder Ralf meinte: «Ich bin sehr betroffen von der unfassbaren Katastrophe und habe natürlich gespendet.» Eine Summe nannten beide PS-Millionäre nicht.

Auch bei der Vierschanzentournee der Skispringer ist die Flut in Asien ein Thema. «In der Mannschaft ist darüber diskutiert worden, ob aus der Teamkasse ein Betrag überwiesen wird», sagte Georg Späth, Dritter beim Neujahrsspringen in Garmisch-Partenkirchen. Bundestrainer Peter Rohwein ergänzte: «Wir werden auf jeden Fall etwas machen. Aber wir werden damit nicht an die Öffentlichkeit gehen. Solche Dinge sollen von Herzen kommen und nicht, um sich Image zu erkaufen.»

Die Leichtathleten nützen die Silvester- und Neujahrsläufe für Sammelaktionen. So kamen aus Prämien und Spenden in Trier 5497, in Hannover 3000, in Berlin 7000 Euro zusammen. Die deutschen Rodler spendeten ihre 1600-Euro-Prämie für den Mannschaftssieg beim Weltcup in Oberhof. Beim Spiel der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) zwischen den Kölner Haien und den Krefelder Pinguinen wollen Spieler und Spielerfrauen mit Sammelbüchsen durch die Arena ziehen. Auch in der Nordamerikanischen Football-Liga NFL waren zum Abschluss der regulären Saison Sammelaktionen in den Stadien geplant. Die Baltimore Ravens brachten 15 000 Dollar als Grundstock in die NFL-Sammlung ein.

International sind vor allem die Tennisspieler, deren Saison gerade beginnt, aktiv geworden. Die Russin Maria Scharapowa und die Amerikanerin Venus Williams (6:4, 6:3) versteigerten nach dem Showmatch im thailändischen Chiang Mai ihre Schläger für jeweils 1880 Euro. Nachdem die Direktoren aller australischen Tennis-Turniere im Januar Hilfsmaßnahmen vereinbart haben, wollen der Inder Mahesh Bhupathi und der Schwede Jonas Björkman auf ihr Preisgeld beim ATP- Turnier in der kommenden Woche verzichten. Beide riefen ihre Kollegen auf, diesem Schritt zu folgen. Auch Rainer Schüttler nimmt an der mit 380 000 Dollar dotierten Veranstaltung im früheren Madras teil.

Die Herren-Profi-Vereinigung ATP wird die Gebühr von 25 000 Dollar, die die Veranstalter entrichten müssen, UNICEF zur Verfügung stellen. Direkt neben der Tennis-Anlange in Melbourne, wo am 17. Januar die Australian Open beginnen, wird es am 10. Januar im 80 000 Fans fassenden Cricket-Stadion das erste von mehreren geplanten Benefizspielen geben. Dabei trifft eine Cricket-Auswahl aus Asien gegen eine Welt-Auswahl. Cricket besitzt in den schwer getroffenen Ländern Indien und Sri Lanka eine große Tradition.


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02.01.2005 23:08
#123 RE:Flutkatastrophe in Süd-Ost-Asien Antworten

700 000 Kinder in Aceh krank oder hungrig

Berlin - Die Hilfe vor allem in das von der Flutkatastrophe besonders betroffene Indonesien kommt nach Angaben deutscher Hilfsorganisationen nur schwer voran. 700 000 Kinder leiden in der Region Aceh im Norden Sumatras nach UNICEF-Angaben an Krankheiten, Nahrungs- und Wassermangel, Verletzungen oder Traumata. Mit jeder Stunde wachse die Todesgefahr, so eine Sprecherin. Erst heute seien die ersten Transporte mit Nahrung und Medikamenten durchgekommen.


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02.01.2005 23:08
#124 RE:Flutkatastrophe in Süd-Ost-Asien Antworten

Hilfswerke bangen um Bedürftige abseits der Flut

Münster - Die Hilfsbereitschaft in Deutschland ist nach der Flutkatastrophe in Südostasien enorm. Politiker und Schauspieler, Fußballer und Showstars rufen zu Spenden für diejenigen auf, die das Hochwasser überlebt haben und unter ärmlichsten Verhältnissen vor dem Nichts stehen.
Bei einigen Hilfsorganisationen sind die Gefühle ob dieser Grundhaltung jedoch gemischt. Sie ahnen, dass sich die Spendenbereitschaft auf Asien fokussiert und andere Hilfsprojekte darunter leiden könnten.

«Wir dürfen jetzt nicht nur nach Asien schauen», betont der Sprecher des Bistums Münster, Karl Hagemann. Die Spenden aus der Sternsinger-Aktion der katholischen Kirche sollen deshalb wie geplant Hilfsprojekten in aller Welt zugute kommen. «Sobald wir alles auf einen Punkt konzentrieren, provozieren wir neue Nöte», erläutert auch der Geschäftsführer des bischöflichen Hilfswerks Adveniat, Pfarrer Bernd Klaschka (Essen), das viele langfristig angelegte Projekte in Südamerika betreut.

Bei vielen Hilfsorganisationen gehen bis zu zwei Drittel aller Spenden in der Zeit um Weihnachten und Silvester ein, in Einzelfällen sogar bis zu 80 Prozent, sagt Burkhard Wilke, Geschäftsführer des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI) in Berlin. Insofern fällt die humanitäre Katastrophe in Asien in eine sensible Zeit. Auch wenn die Spendenbereitschaft angesichts der Bilder aus dem Erdbebengebiet in diesem Jahr vielleicht größer sein wird als in anderen Jahren: Der Spendenkuchen für soziale Zwecke von geschätzten 2,3 Milliarden Euro wird in diesem Jahr möglicherweise anders verteilt als sonst.

Niemand denkt auch nur entfernt daran, den Flutopfern das dringend benötigte Geld zur Bewältigung der Katastrophe streitig zu machen. Andererseits gibt es bitterste Not an vielen Stellen der Erde, die derzeit nicht im Brennpunkt der Öffentlichkeit stehen. «Es darf nicht zu einem Wettbewerb kommen», warnt Pfarrer Klaschka.

Auch Spendenforscher Wilke betont, es dürfe keinesfalls die Not der Flutopfer gegen die anderer Hilfsbedürftiger ausgespielt werden. Die gegenwärtige Situation sieht er aber noch gelassen. «Der Tanker ändert nicht den Kurs», sagt er, das Spendenverhalten in Deutschland sei vergleichsweise stabil. Er schätzt, dass für die Flutopfer bis zu 100 Millionen Euro zusammenkommen werden - ein Drittel des Aufkommens, das für die Opfer der Elbeflut in Ostdeutschland gegeben wurde, und verschwindend gering im Vergleich zum tatsächlichen Bedarf.


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02.01.2005 23:09
#125 RE:Flutkatastrophe in Süd-Ost-Asien Antworten

TV-Sender sammeln 1,75 Millionen Euro für Asien

Hamburg - Die Zuschauer des Kölner Privatsenders RTL haben für die Opfer der Flutkatastrophe in Asien bereits 1,075 Millionen Euro gespendet. RTL habe bis Sonntagmittag 215 000 kostenpflichtige Anrufe registriert. Für jeden Anruf werden automatisch fünf Euro fällig. Das teilte der Sender mit.
Der Westdeutsche Rundfunk (WDR) erzielte in seiner Aktion «NRW hilft» Einnahmen in Höhe von rund 675 000 Euro, teilte der WDR mit. RTL leitet die Spenden an die Hilfsorganisation Caritas weiter, der WDR an das Aktionsbündnis Deutschland Hilft.


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02.01.2005 23:10
#126 RE:Flutkatastrophe in Süd-Ost-Asien Antworten

Kampf gegen Hunger, Durst und Seuchen im Flutgebiet

Neu Delhi/Jakarta/Colombo - Eine Woche nach der Flutkatastrophe in Südasien kämpft die internationale Gemeinschaft mit einer beispiellosen humanitären Hilfsaktion gegen Seuchen, Hunger und Durst in den Krisengebieten.
UN-Generalsekretär Kofi Annan sprach angesichts von möglicherweise deutlich mehr als 165 000 Toten von dem «schlimmsten Desaster, mit dem die Vereinten Nationen je zu tun hatten» und kündigte für Donnerstag eine internationale Geberkonferenz in der indonesischen Hauptstadt Jakarta an. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) geht weiter davon aus, dass in dem Krisengebiet am Indischen Ozean etwa fünf Millionen Menschen von jeglicher Grundversorgung abgeschnitten sind. Berichte über einen Cholera-Ausbruch in Sri Lanka wurden am Sonntag offiziell dementiert.

Die internationalen Hilfszahlungen und Zusagen an Finanzmitteln sind inzwischen auf mehr als zwei Milliarden Dollar (etwa 1,5 Milliarden Euro) gestiegen. Annan lobte die hohe Spendenbereitschaft. Papst Johannes Paul II. und andere ranghohe Vertreter der christlichen Kirchen hoben die weltweite Solidarität mit den Flutopfern in Asien als Zeichen der Hoffnung hervor.

Millionen Überlebende in einigen Gebieten Südasiens warteten allerdings auch sieben Tage nach der verheerenden Flut noch immer auf die dringend benötigte Hilfe. Viele Gebiete sind von den Versorgungsrouten der Rettungsorganisationen abgeschnitten, berichten Sprecher von Hilfsorganisationen. Andauernde Regenfälle in den Katastrophengebieten ließen die Seuchengefahr weiter steigen. Am Sonntagmorgen erschütterten zudem drei Nachbeben mittlerer Stärke die zu Indien gehörende Inselgruppe der Andamanen und Nikobaren.

Angesichts der konstant hohen Vermisstenzahlen scheinen sich Befürchtungen zu bewahrheiten, dass die Flutwelle deutlich mehr als 165 000 Menschen den Tod gebracht haben könnte. Allein Indonesiens Regierung rechnet mit 100 000 Toten, offiziell bestätigt sind bisher knapp 80 000 Opfer. In Sri Lanka wurden 28 475 Tote gemeldet, Helfer befürchten dort mehr als 42 000 Opfer. Die beiden Länder sind am schwersten betroffen. Indien meldete 9451 Tote, befürchtet werden über 13 000. In Thailand lag die bestätigte Totenzahl bei 4985, darunter viele Touristen. Helfer rechnen dort mit 10 000 Toten.

Um die zum Teil bereits bis zur Unkenntlichkeit entstellten und in der großen Hitze verwesenden Leichen zu identifizieren, sind nach Angaben des Auswärtigen Amtes inzwischen rund 300 Experten aus 19 Ländern im Einsatz. 32 deutsche Identifizierungsexperten arbeiteten in Thailand, 5 in Sri Lanka.

Die Zahl der identifizierten deutschen Flut-Toten erhöhte sich bis Sonntag auf 60. Die Zahl der Vermissten steige weiter und liege «sehr deutlich über 1000», ergänzte der Staatssekretär im Auswärtigen Amt, Klaus Scharioth. Von Tag zu Tag wachse die Wahrscheinlichkeit, dass viele nicht zurückkehren werden. Bislang seien 7000 deutsche Urlauber zurückgebracht worden. Verletzt worden seien rund 300 Deutsche. Der Bundeswehr-Airbus «MedEvac» hat über 90 Verletzte nach Köln gebracht. Ein zweiter «MedEvac» soll von diesem Montag an startbereit sein.

Auf Sri Lanka erschwerten heftige Regenfälle den zweiten Tag in Folge die Hilfsarbeiten und ließen die Seuchengefahr weiter steigen. Sri Lankas Gesundheitsminister Nimal Siripala de Silva betonte aber am Sonntag in der verwüsteten Stadt Galle südlich von Colombo, bisher seien weder Cholera noch andere Seuchen ausgebrochen. Ein Sprecher der Hilfsorganisation World Vision hatte zuvor gesagt, in einem Auffanglager in Galle habe ein Arzt vier Cholera-Fälle festgestellt.

In dem indonesischen Katastrophengebiet Aceh im Norden der Insel Sumatra sind nach Angaben von Helfern inzwischen hunderttausende Verletzte und Obdachlose so geschwächt, dass sie bei dem derzeitigen Ausbruch von Durchfall- und Infektionskrankheiten kaum eine Chance haben. Nach Angaben des UN-Kinderhilfswerkes UNICEF leiden in der Region allein 700 000 Kinder an Krankheiten, Nahrungs- und Wassermangel, Verletzungen oder Traumata.

Die Lage in den indonesischen Katastrophengebieten hat sich nach Regierungsangaben angesichts eines wachsenden Stroms von Hilfsgütern etwas entspannt. Viele Betroffene in Aceh können aber weiter nur aus der Luft versorgt werden. Vom Flugzeugträger «USS Abraham Lincoln» aus werden seit Samstag Hungernde über US-Hubschrauber mit Lebensmitteln und medizinischer Hilfe versorgt. Am Sonntag sollte eine Luftbrücke unter Federführung des UN-Flüchtlingskommissariats für 100 000 Menschen in Aceh beginnen. In wenigen Tagen soll ein Bundeswehrlazarett die Arbeit in Aceh aufnehmen. Auch das Marineversorgungsschiff «Berlin» wurde dorthin dirigiert.

UNICEF-Direktorin Carol Bellamy flog am Samstag nach Asien, um sich in Sri Lanka und Indonesien ein Bild vom Ausmaß der Katastrophe zu machen. US-Außenminister Colin Powell wurde am Sonntag in der Region erwartet. Sein deutscher Amtskollege Joschka Fischer will Ende der Woche dorthin reisen.

Bundeskanzler Gerhard Schröder setzt sich für langfristige Hilfen für die von der Flutkatastrophe in Südostasien betroffenen Länder ein. «Wir dürfen die von der Flutwelle am stärksten betroffenen Länder, die Menschen dort, nicht allein lassen. Nicht jetzt, aber auch nicht in Zukunft», sagte der Kanzler in der Neujahrsansprache. Die wohlhabenden Industriestaaten sollten Partnerschaften für den Wiederaufbau der zerstörten Regionen eingehen. Der Bundesverband der Deutschen Tourismuswirtschaft (BTW) warnte vor einem Reiseboykott der von der Katastrophe betroffenen Länder, da diese in einem großen Maße vom Tourismus abhängig seien.


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02.01.2005 23:10
#127 RE:Flutkatastrophe in Süd-Ost-Asien Antworten

Die ganze Welt kämpft gegen Hunger und Seuchen

Neu Delhi/Jakarta/Colombo - Eine Woche nach der Flutkatastrophe in Südasien kämpft die internationale Gemeinschaft mit einer beispiellosen humanitären Hilfsaktion gegen Seuchen, Hunger und Durst in den Krisengebieten.
UN-Generalsekretär Kofi Annan sprach angesichts von möglicherweise deutlich mehr als 165 000 Toten von dem «schlimmsten Desaster, mit dem die Vereinten Nationen je zu tun hatten» und kündigte für Donnerstag eine internationale Geberkonferenz in der indonesischen Hauptstadt Jakarta an. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) geht weiter davon aus, dass in dem Krisengebiet am Indischen Ozean etwa fünf Millionen Menschen von jeglicher Grundversorgung abgeschnitten sind. Berichte über einen Cholera-Ausbruch in Sri Lanka wurden am Sonntag offiziell dementiert.

Die internationalen Hilfszahlungen und Zusagen an Finanzmitteln sind inzwischen auf mehr als zwei Milliarden Dollar (etwa 1,5 Milliarden Euro) gestiegen. Annan lobte die hohe Spendenbereitschaft. Papst Johannes Paul II. und andere ranghohe Vertreter der christlichen Kirchen hoben die weltweite Solidarität mit den Flutopfern in Asien als Zeichen der Hoffnung hervor.

Millionen Überlebende in einigen Gebieten Südasiens warteten allerdings auch sieben Tage nach der verheerenden Flut noch immer auf die dringend benötigte Hilfe. Viele Gebiete sind von den Versorgungsrouten der Rettungsorganisationen abgeschnitten, berichten Sprecher von Hilfsorganisationen. Andauernde Regenfälle in den Katastrophengebieten ließen die Seuchengefahr weiter steigen. Am Sonntagmorgen erschütterten zudem drei Nachbeben mittlerer Stärke die zu Indien gehörende Inselgruppe der Andamanen und Nikobaren.

Angesichts der konstant hohen Vermisstenzahlen scheinen sich Befürchtungen zu bewahrheiten, dass die Flutwelle deutlich mehr als 165 000 Menschen den Tod gebracht haben könnte. Allein Indonesiens Regierung rechnet mit 100 000 Toten, offiziell bestätigt sind bisher knapp 80 000 Opfer. In Sri Lanka wurden 28 475 Tote gemeldet, Helfer befürchten dort mehr als 42 000 Opfer. Die beiden Länder sind am schwersten betroffen. Indien meldete 9451 Tote, befürchtet werden über 13 000. In Thailand lag die bestätigte Totenzahl bei 4985, darunter viele Touristen. Helfer rechnen dort mit 10 000 Toten.

Um die zum Teil bereits bis zur Unkenntlichkeit entstellten und in der großen Hitze verwesenden Leichen zu identifizieren, sind nach Angaben des Auswärtigen Amtes inzwischen rund 300 Experten aus 19 Ländern im Einsatz. 32 deutsche Identifizierungsexperten arbeiteten in Thailand, 5 in Sri Lanka.

Die Zahl der identifizierten deutschen Flut-Toten erhöhte sich bis Sonntag auf 60. Die Zahl der Vermissten steige weiter und liege «sehr deutlich über 1000», ergänzte der Staatssekretär im Auswärtigen Amt, Klaus Scharioth. Von Tag zu Tag wachse die Wahrscheinlichkeit, dass viele nicht zurückkehren werden. Bislang seien 7000 deutsche Urlauber zurückgebracht worden. Verletzt worden seien rund 300 Deutsche. Der Bundeswehr-Airbus «MedEvac» hat über 90 Verletzte nach Köln gebracht. Ein zweiter «MedEvac» soll von diesem Montag an startbereit sein.

Auf Sri Lanka erschwerten heftige Regenfälle den zweiten Tag in Folge die Hilfsarbeiten und ließen die Seuchengefahr weiter steigen. Sri Lankas Gesundheitsminister Nimal Siripala de Silva betonte aber am Sonntag in der verwüsteten Stadt Galle südlich von Colombo, bisher seien weder Cholera noch andere Seuchen ausgebrochen. Ein Sprecher der Hilfsorganisation World Vision hatte zuvor gesagt, in einem Auffanglager in Galle habe ein Arzt vier Cholera-Fälle festgestellt.

In dem indonesischen Katastrophengebiet Aceh im Norden der Insel Sumatra sind nach Angaben von Helfern inzwischen hunderttausende Verletzte und Obdachlose so geschwächt, dass sie bei dem derzeitigen Ausbruch von Durchfall- und Infektionskrankheiten kaum eine Chance haben. Nach Angaben des UN-Kinderhilfswerkes UNICEF leiden in der Region allein 700 000 Kinder an Krankheiten, Nahrungs- und Wassermangel, Verletzungen oder Traumata.

Die Lage in den indonesischen Katastrophengebieten hat sich nach Regierungsangaben angesichts eines wachsenden Stroms von Hilfsgütern etwas entspannt. Viele Betroffene in Aceh können aber weiter nur aus der Luft versorgt werden. Vom Flugzeugträger «USS Abraham Lincoln» aus werden seit Samstag Hungernde über US-Hubschrauber mit Lebensmitteln und medizinischer Hilfe versorgt. Am Sonntag sollte eine Luftbrücke unter Federführung des UN-Flüchtlingskommissariats für 100 000 Menschen in Aceh beginnen. In wenigen Tagen soll ein Bundeswehrlazarett die Arbeit in Aceh aufnehmen. Auch das Marineversorgungsschiff «Berlin» wurde dorthin dirigiert.

UNICEF-Direktorin Carol Bellamy flog am Samstag nach Asien, um sich in Sri Lanka und Indonesien ein Bild vom Ausmaß der Katastrophe zu machen. US-Außenminister Colin Powell wurde am Sonntag in der Region erwartet. Sein deutscher Amtskollege Joschka Fischer will Ende der Woche dorthin reisen.

Bundeskanzler Gerhard Schröder setzt sich für langfristige Hilfen für die von der Flutkatastrophe in Südostasien betroffenen Länder ein. «Wir dürfen die von der Flutwelle am stärksten betroffenen Länder, die Menschen dort, nicht allein lassen. Nicht jetzt, aber auch nicht in Zukunft», sagte der Kanzler in der Neujahrsansprache. Die wohlhabenden Industriestaaten sollten Partnerschaften für den Wiederaufbau der zerstörten Regionen eingehen. Der Bundesverband der Deutschen Tourismuswirtschaft (BTW) warnte vor einem Reiseboykott der von der Katastrophe betroffenen Länder, da diese in einem großen Maße vom Tourismus abhängig seien.


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02.01.2005 23:14
#128 RE:Flutkatastrophe in Süd-Ost-Asien Antworten

Falsche E-Mails an Angehörige verschickt

London - Die britische Polizei hat einen Mann festgenommen, der verdächtigt wird, den Angehörigen von vermissten Touristen in den asiatischen Katastrophengebieten falsche E-Mails geschickt zu haben.
Familienmitglieder und Freunde hatten auf der Website des britischen Fernsehsenders «Sky News» um Informationen zu den Vermissten gebeten. Daraufhin erhielten sie gefälschte E-Mails vom «Außenministerium», in denen ihnen mitgeteilt wurde, dass die Vermissten tot seien.

Wie Scotland Yard am Sonntag mitteilte, wurde in dieser Sache am Silvesterabend ein 40-jähriger Mann aus der Grafschaft Lincolnshire festgenommen. Der Mann wurde zunächst auf Kaution freigelassen, nach Auswertung seines Computers jedoch am Neujahrstag erneut festgenommen und zum Verhör nach London gebracht. Die Polizei sprach von einem «sehr ernsten Verbrechen».

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Das is ja wohl ein richtig fettes ARSCHLOCH!!! Ganz ehrlich!!
Boah da könnte ich mich mal wieda sooooooooo drüber aufregen!!!


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02.01.2005 23:15
#129 RE:Flutkatastrophe in Süd-Ost-Asien Antworten

Das Internet ist wertvolles Instrument bei der Vermisstensuche

Hamburg - Hannes Bergström aus Schweden ist das beste Beispiel dafür, wie das Internet bei der Vermisstensuche nach der Flutkatastrophe in Südasien helfen kann. Touristen haben den zweijährigen Jungen aus Schweden in der Nähe des thailändischen Touristenortes Khao Lak auf einer Straße aufgelesen.
Das Krankenhaus stellte ein Bild des Kleinen ins Internet - und ein Onkel in Göteborg erkannte seinen Neffen. Nicht nur wussten die Ärzte nun, mit wem sie es zu tun hatten. Sie konnten auch Vater und Großvater des Jungen ausfindig machen - beide liegen in thailändischen Hospitälern.

Telefonisch an Informationen aus der Krisenregion zu kommen, ist nahezu unmöglich, denn das Telefonnetz ist oft komplett zusammengebrochen. Nur die Bilder im Fernsehen anzuschauen und Informationen aus den Medien zu bekommen, reicht Angehörigen und Freunden derer, die in Südasien vermisst sind, meist nicht. «Mit Hilfe des Internets kann man selbst handeln», sagt Birgit Grund, Psychotherapeutin aus Hamburg und regelmäßige Thailand-Urlauberin.

Sie selbst sucht nach fünf Bekannten in der Region um Khao Lak, um die sie sich sorgt. Das Internet hilft ihr dabei, konkrete Informationen zu bekommen. «So fängt man nicht an, sich in Fantasien hineinzusteigern», sagt sie. Seitdem Beginn der Katastrophe am zweiten Weihnachtstag sind zahlreiche Seiten ins Internet gestellt worden, mit denen versucht wird, die unzähligen Informationen zu bündeln.

Der Informatiker Stefan Oberrieder aus München hat mit einigen Freunden zusammen die Domain asienfluthilfe.de eintragen lassen. Die Seiten sollen Angehörigen der Opfer helfen, Informationen und Auskunftstellen in Deutschland und vor Ort zu finden, und bietet dafür zahlreiche Links an. «Wir durchforsten das Internet ununterbrochen nach Informationen», sagt der 28-Jährige. In einem Forum können sich Betroffene austauschen, viele loggen sich auch ein, um die Bilder aus Südostasien besser verarbeiten zu können.

Auch Erfolgsmeldungen verbuchen die fünf Ehrenamtlichen in München: «Wir haben schon ein paar Dankesmails bekommen, in denen Leute berichten, dass sie ihre Angehörigen wiedergefunden haben.» Mehr als 5000 Zugriffe hat die Seiten am Sonntagmorgen gezählt, bisweilen muss sie sogar kurzzeitig geschlossen werden, weil der private Server überlastet ist.

Neben privaten Initiativen haben das Auswärtige Amt (http://www.auswaertiges-amt.de) und die Hilfsorganisationen ihre Internetauftritte erweitert. So kann beim Deutschen Roten Kreuz (DRK) eine Suchanfrage eingegeben werden. Patienten- und Opferlisten haben die thailändischen Behörden und Krankenhäuser ins Netz gestellt.

Sie sind unter anderem zu erreichen unter csiphuket.com oder missingpersons.or.th. Suchdienste in Thailand finden sich zudem unter anderem auf den Seiten thaitsunami.com, khaolakguide.de oder dinsormai.com. Auch die thailändische Tourismusbehörde TAT hält weitere Informationen und Anlaufstellen auf ihren Webseiten (http://www.tatnews.org/crisis/2381.asp) bereit.

Suchdienste und Foren zum Austausch bieten auch deutsche und internationale Medien an. So nimmt die Deutsche Welle (www.dw- online.de) in Bonn die Namen von vermissten Angehörigen entgegen und sucht über ihr Asien-Programm nach ihnen. Die englische BBC (http://www.bbc.co.uk) hat im Internet mehrere Foren eingerichtet. Auch auf den Seiten der Magazine und Tageszeitungen sind spezielle Foren zur Suche und zum Austausch eingerichtet.


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02.01.2005 23:15
#130 RE:Flutkatastrophe in Süd-Ost-Asien Antworten

Gigantische Hilfsaktion im Kampf gegen Seuchen und Hunger

Neu Delhi - Nach der Flutkatastrophe in Südasien kämpft die internationale Gemeinschaft mit einer beispiellosen humanitären Hilfsaktion gegen Seuchen, Hunger und Durst in den Krisengebieten. UN-Generalsekretär Kofi Annan sprach angesichts von möglicherweise deutlich mehr als 165 000 Toten von dem «schlimmsten Desaster, mit dem die Vereinten Nationen je zu tun hatten». Die WHO geht weiter davon aus, dass in dem Krisengebiet am Indischen Ozean etwa fünf Millionen Menschen von jeglicher Grundversorgung abgeschnitten sind.


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02.01.2005 23:16
#131 RE:Flutkatastrophe in Süd-Ost-Asien Antworten

Powell zu Reise in Krisenregion nach Südostasien aufgebrochen

Washington - US-Außenminister Colin Powell ist zu einer Reise durch die von dem Seebeben verwüstete Region in Südostasien aufgebrochen. Powell werde zuerst Gespräche in Indonesien führen, teilte CNN mit. Powell hatte die besonders hart getroffene indonesische Provinz Aceh auf der Insel Sumatra zu einem Schwerpunkt der US-Hilfe erklärt. Die USA haben bislang 350 Millionen Dollar Soforthilfe zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus hat die US-Marine mit ihrer größten Hilfsaktion seit 50 Jahren in der Region begonnen.


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02.01.2005 23:16
#132 RE:Flutkatastrophe in Süd-Ost-Asien Antworten

Von tausenden Europäern fehlt weiter jede Spur

Hamburg - Eine Woche nach der Flutkatastrophe in Asien werden noch tausende Touristen aus Europa vermisst. Für viele der über 1000 vermissten deutschen Touristen gibt es kaum noch Hoffnung. Die Zahl der identifizierten deutschen Toten stieg auf 60. 300 Verletzte wurden gezählt. In Thailand seien 46 deutsche Todesopfer identifiziert worden, in Sri Lanka 14, sagte der Staatssekretär im Auswärtigen Amt, Klaus Scharioth. Bislang seien 7000 deutsche Urlauber in die Heimat zurückgebracht worden.


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02.01.2005 23:17
#133 RE:Flutkatastrophe in Süd-Ost-Asien Antworten

UNHCR startet Luftbrücke mit Hilfsgütern für Aceh

Genf - Das UN-Flüchtlingshilfswerk hat eine dreitägige Luftbrücke für die Nothilfe in dem indonesischen Katastrophengebiet Aceh begonnen. Ein Flugzeug mit 100 Tonnen Hilfsgütern verließ Dänemark in Richtung der indonesischen Hauptstadt Jakarta, teilte die Organisation in Genf mit. Das UNHCR will insgesamt 400 Tonnen Hilfsgüter aus seinen Materiallagern in Kopenhagen und Dubai nach Aceh bringen, darunter Zelte, Decken, Kochgeräte und Kanister. Damit sollen vorerst 100 000 Menschen unterstützt werden.


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02.01.2005 23:17
#134 RE:Flutkatastrophe in Süd-Ost-Asien Antworten

Lazarett-Airbus «MedEvac» wieder nach Thailand unterwegs

Koblenz - Der Lazarett-Airbus «MedEvac» der Bundeswehr ist zum dritten Mal in Richtung Thailand gestartet. Zuvor war die Maschine am frühen Morgen mit rund 40 verletzten Urlaubern der asiatische Flutkatastrophe in Köln/Bonn gelandet, wie das Sanitätsführungskommando der Bundeswehr in Koblenz mitteilte. Das voraussichtliche Ziel der «fliegenden Intensivstation» werde Bangkok sein. Mit einer Rückkehr des «MedEvac» werde am Dienstag gerechnet.


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02.01.2005 23:18
#135 RE:Flutkatastrophe in Süd-Ost-Asien Antworten

Weiteres THW-Team ins Katastrophengebiet

Bonn - Bundesinnenminister Otto Schily hat ein weiteres Team des Technischen Hilfswerks ins Katastrophengebiet in Asien entsandt. Das 35-köpfige Team soll morgen von Frankfurt nach Banda Aceh auf der indonesischen Insel Sumatra fliegen. Die THW- Experten werden dort die Bevölkerung mit sauberem Trinkwasser versorgen und Unterstützung bei der Instandsetzung der Infrastruktur leisten, teilte das THW in Bonn mit. Zur Zeit sind bereits über 60 THW-Kräfte in Sri Lanka und Thailand sowie auf den Malediven im Einsatz.


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