Berlin - Die Zahl der in Asien identifizierten deutschen Flut-Toten ist auf 34 gestiegen. Deutlich mehr als 1000 Reisende würden noch vermisst, teilte der Staatssekretär im Auswärtigen Amt, Klaus Scharioth, in Berlin mit. 300 Verletzte seien registriert worden. Bisher seien 5 700 deutsche Urlauber in die Heimat zurückgebracht worden. Bis morgen Mittag sollen weitere 1000 folgen. Die Rückkehrer seien überwiegend Pauschaltouristen.
Berlin - Die Zahl der in Asien identifizierten deutschen Flut-Toten ist auf 34 gestiegen. Deutlich mehr als 1000 Reisende würden noch vermisst, teilte der Staatssekretär im Auswärtigen Amt, Klaus Scharioth, in Berlin mit. 300 Verletzte seien registriert worden. Bisher seien 5 700 deutsche Urlauber in die Heimat zurückgebracht worden. Bis morgen Mittag sollen weitere 1000 folgen. Die Rückkehrer seien überwiegend Pauschaltouristen.
Jakarta - Fünf Tage nach den verheerenden Flutwellen in Asien ist die Zahl der Opfer weiter dramatisch angestiegen. Das volle Ausmaß der Katastrophe ist weiterhin nicht abzusehen. Offiziell wurden aus den betroffenen Ländern mehr als 120 000 Tote gemeldet. Befürchtet wird aber, dass fast 150 000 Menschen ihr Leben verloren. In Indonesien warnten Rettungskräfte vor dem Ausbruch von Seuchen und einer Hungersnot. Die Gefahr von Seuchen, die Zehntausende das Leben kosten könnten, nahm in allen Katastrophengebieten weiter zu.
Lazarett-Airbus der Bundeswehr wieder nach Thailand unterwegs
Köln - Der Lazarett-Airbus der Bundeswehr ist nach seiner ersten Evakuierungsmission erneut Richtung Thailand gestartet. Er hob am Nachmittag vom Flughafen Köln/Bonn ab. Dorthin hatte der MedEvac- Airbus, eine fliegende Intensivstation, in der Nacht 49 Verletzte aus Phuket gebracht. Sie wurden sofort in Krankenhäuser gefahren. Nachdem das Flugzeug mit medizinischem Material beladen worden war, startete es wieder.
Internetseiten sollen bei Suche nach Flutopfern helfen
Duisburg/Berlin - Verschiedene Organisationen und Behörden versuchen per Internet, die Suche nach Flutopfern in Südasien zu erleichtern. Auf der Seite des Auswärtigen Amtes können Angehörige ein E-Mail-Formular mit Angaben zu Vermissten und Suchenden ausfüllen. Diese Möglichkeit sollte allerdings nicht genutzt werden, wenn die Daten bereits telefonisch an das Auswärtige Amt übermittelt wurden, hieß es auf der Internetseite des Ministeriums. Abzurufen sind auch Patientenlisten der Krankenhäuser im thailändischen Phuket. Auch das Internationale Rote Kreuz richtete eine Webseite für Flutopfer und deren Familien ein.
Beim Suchportal Fluthilfe-Deutschland könnten Angehörige direkt Angaben mit Bildern von Vermissten eingestellen, teilte die Duisburger Ratsfrau und Urheberin Dagmar Sall-May am Freitag mit. Darüber hinaus biete das Portal Links zu Vermisstenlisten, Hotlines und Organisationen. «Über ein Forum können sich Interessierte auch austauschen», sagte Sall-May. Das Portal sucht noch Hilfe bei der Übersetzung ins Englische.
EU können fast 300 Millionen Euro für Seebebenopfer geben
Brüssel - Die EU-Kommission prüft, ihre Hilfe für die Opfer des verheerenden Seebebens in Südasien um bis zu 300 Millionen Euro aufzustocken. Das sagte Entwicklungshilfe-Kommissar Louis Michel in Brüssel. Es sei möglich, auf Reservefonds im Haushalt zurückzugreifen. Dem müssten die EU-Staaten und das Parlament zustimmen. Michel sagte, entscheidende Voraussetzung für mehr Mittel sei die Vorlage konkreter Projekte. Bisher hat die Kommission insgesamt 33 Millionen Euro Soforthilfe bereitgestellt.
Wasser und Nahrung werden knapp: «Die Not wird größer»
Colombo - Mit zwei leeren Wasserflaschen winkt verzweifelt ein junger Mann, der am Rand der Küstenstraße von Colombo nach Galle steht. Ein Bild, das sich am Freitag in der von der Flut besonders betroffenen Region Galle ständig wiederholt. Denn am fünften Tag nach der Überschwemmungskatastrophe auf Sri Lanka werden Wasser und Nahrungsmittel knapp. Ganze Familien belagern die Autofahrer, wenn der Verkehr auf der teilweise zerstörten Straße stockt. Sie bitten um Kekse und Wasser, seltener um Geld. Denn das Lebensnotwendigste kann man in den Krisengebieten auch für Geld kaum kaufen.
«Wir warten schon seit drei Tagen auf Wasser und Essen», berichtet der 32-jährige Ratith Raja und bittet um einen Keks für seine kleine Tochter. In den ersten zwei Tagen nach der Flut seien sie noch gut versorgt worden. «Doch danach ist niemand mehr gekommen.» Wenig später hält jedoch ein Kleinbus bei der Siedlung. Mitglieder einer privaten Initiative verteilen Reis. Raja kann zwei Päckchen für seine vierköpfige Familie ergattern.
Ein wenig besser ist die Lage etwa 30 Kilometer weiter bei Pater Wickrema Fonsika, der seine Kirche Sankt Sebastian den Not leidenden zur Verfügung gestellt hat. Dort nächtigen seit der Katastrophe bis zu 500 Menschen. «Gestern wurde die Wasserleitung repariert, nun haben wir wenigstens sauberes Wasser», erzählt der 45-Jährige. Essen sei jedoch ebenso knapp wie Medikamente und Verbandsmittel, um infizierte Wunden zu versorgen.
«Die Not wird größer in den Krisengebieten», sagt auch Kamal de Silva, der im Auftrag des Informationsministeriums die Lage erkundet. Die Hilfsorganisationen und die Regierung hätten nicht mehr genügend Vorräte, um die Menschen ausreichend zu versorgen. «Manche Familien müssen pro Tag mit einer Flasche Wasser auskommen», sagt de Silva.
In der kommenden Woche erwarten Experten die ersten Seuchenausbrüche. Denn Häuser und Toiletten sind zerstört, die Regenzeit hat eingesetzt. «Der Regen verteilt die Exkremente überall und sorgt so für die Ausbreitung von Krankheitskeimen», erläutert de Silva.
In der schwer zerstörten Stadt Galle liegen auf einer Wiese neben dem Stadion immer noch Wasserleichen. Gerichtsmediziner entnehmen Gewebeproben, um die Toten möglicherweise identifizieren zu können. In der ganzen Stadt hält sich Verwesungsgeruch. Denn noch immer liegen unter Schuttbergen ungeborgene Leichen. Aus zerborstenen Leitungen fließt Wasser, das den Menschen aber nicht hilft. Es ist durch Meerwasser verunreinigt.
Am letzten Tag des Jahres gibt es in dem Katastrophengebiet aber auch deutliche Zeichen des Neubeginns. Reinigungstruppen der Stadt tragen in Galle nach und nach die Schuttberge ab. Die Fischer holen die Netze aus ihren an Land gespülten Kuttern, um sie zu reinigen. Inhaber fegen den Schlamm aus ihren nicht zerstörten Hotels und Geschäften. «Wir wissen noch nicht, woher wir das Geld nehmen sollen, um das alles wieder herzurichten», sagt Lakwhitatha Senaratne, der mit seinem Onkel zusammen einen Imbiss direkt im Zentrum betreibt. «Aber wir wollen wenigstens schon mal anfangen.»
Hamburg - In den Katastrophengebieten Asiens droht nach der Flutwelle bei Temperaturen um 30 Grad die Ausbreitung von Seuchen. Verschmutztes Trinkwasser, Pfützen mit guten Vermehrungsbedingungen für Stechmücken und das dichte Zusammenleben geschwächter Menschen schaffen ideale Bedingungen für das Gedeihen von Krankheitskeime. CHOLERA ist eine schwere Durchfallerkrankung. Eine Infektion erfolgt in erster Linie durch mit Fäkalien verunreinigtes Trinkwasser. Starkes Erbrechen und Durchfall führen zu hohem Flüssigkeitsverlust, der Kreislaufversagen verursachen kann. Bei schneller Diagnose und Behandlung (vor allem Flüssigkeitszufuhr) ist die Prognose aber gut. Eine vorbeugende Impfung ist möglich, wird von der Weltgesundheitsorganisation WHO in der Regel aber nicht empfohlen.
TYPHUS wird vor allem durch verunreinigtes Wasser und Lebensmittel übertragen. Von der Infektion bis zum Ausbruch der Krankheit können bis zu 14 Tage vergehen. Die Bakterien gelangen vom Darm über das Blut in Leber und Milz, wo sie sich vermehren. Die Symptome reichen von leichter Magenverstimmung bis hin zu extremem Fieber, starken Kopfschmerzen und Durchfall. Eine Impfung bietet nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) in Berlin einen etwa 60-prozentigen Schutz.
RUHR ist eine Darminfektion. Man unterscheidet zwischen Bazillenruhr von der Amöbenruhr. Letztere ist eine ausgesprochene Tropenkrankheit, die Bazillenruhr kommt überwiegend in gemäßigten Breiten vor. Beim Menschen äußert sich eine Ruhr-Infektion mit Leibschmerzen und oft eitrig-blutigem Durchfall. Die Krankheit geht mit Mattigkeit, Frösteln, Durst, völligem Mangel an Appetit und anfänglichem Fieber einher. Fliegen spielen eine besonders gefährliche Rolle als Überträger der Bazillen.
MALARIA kommt vor allem in den Tropen und Subtropen vor. Der Erreger wird durch den Stich der Anopheles-Mücke übertragen, deren Vermehrung durch Brackwasser gefördert wird. Die Krankheit hat ihren Namen aus dem italienischen: «mala aria» (schlechte Luft). Die Inkubationszeit bei Malaria beträgt acht bis zwölf Tage. Der Anfall beginnt mit plötzlichem hohem Fieber und Schüttelfrost, Magen- und Darmbeschwerden, Erbrechen und Benommenheit. Nach Angaben der WHO erkranken jährlich rund 300 Millionen Menschen an Malaria, rund zwei Millionen sterben daran. Die schwerste der verschiedenen Krankheitsformen ist die Malaria tropica.
DENGUE-FIEBER ist eine in den Tropen verbreitete Virusinfektion. Die Übertragung erfolgt durch die Stiche bestimmter Mückenarten. Die häufigere Form des Dengue-Fiebers ist - ähnlich wie eine sehr schwere Grippe - durch hohes Fieber, Hautausschlag sowie Kopf- und Gliederschmerzen gekennzeichnet und klingt meist komplikationslos ab. Bei Kindern unter zehn Jahren kann es zu inneren und äußeren Blutungen kommen, wobei die Sterblichkeit bis zu 30 Prozent beträgt. Ein Impfstoff befindet sich noch in der Entwicklung.
Köln - Ob im Internet, im Radio, per Überweisung oder bar: Die Menschen in Deutschland haben schon viele Millionen Euro für die Opfer der Flutkatastrophe in Asien gespendet. Und die Summe des Geldes wächst stündlich weiter. Ein Einzelspender sagte in einer Sendung von Radio Regenbogen in Süddeutschland eine Million Euro zu, wollte aber ungenannt bleiben. Diese Summe geht an die Duisburger Kindernothilfe. Auch die Deutsche Welthungerhilfe zeigte sich überwältigt von der Hilfsbereitschaft.
Köln - Ob im Internet, im Radio, per Überweisung oder bar: Die Menschen in Deutschland haben schon viele Millionen Euro für die Opfer der Flutkatastrophe in Asien gespendet. Und die Summe des Geldes wächst stündlich weiter. Ein Einzelspender sagte in einer Sendung von Radio Regenbogen in Süddeutschland eine Million Euro zu, wollte aber ungenannt bleiben. Diese Summe geht an die Duisburger Kindernothilfe. Auch die Deutsche Welthungerhilfe zeigte sich überwältigt von der Hilfsbereitschaft.
Neu Delhi - Das Ausmaß der Flutkatastrophe am Indischen Ozean sprengt jede Vorstellungskraft: Die Behörden der betroffenen Küstenregionen befürchten mittlerweile insgesamt rund 150 000 Tote, offiziell gemeldet sind bislang rund 120 000 Opfer. Während Millionen von Überlebenden vor allem Trinkwasser, Essen und Medikamente benötigen, läuft die internationale Hilfe auf Hochtouren. Rettungskräfte warnten vor dem Ausbruch von Seuchen und einer Hungersnot, sollten dringend benötigte Hilfsgüter nicht schnellstens zu den Überlebenden gelangen.
Drei Schweigeminuten in der gesamten EU am Mittwoch
Luxemburg - Mit drei Schweigeminuten will die Europäische Union am kommenden Mittwoch der Opfer der Flutwellenkatastrophe in Asien gedenken. Das teilte der niederländische Regierungschef Jan Peter Balkenende in Luxemburg nach einem Treffen mit seinem luxemburgischen Kollegen Jean-Claude Juncker mit. In den 25 EU- Staaten soll um 12.00 Uhr das Leben für drei Minuten «stillstehen», um der mehr als 120 000 Katastrophenopfer zu gedenken. Alle Flaggen werden auf Halbmast gesetzt.